Das technologische Wissen über die Herstellung von Fayence erwarben die Neo-Baptisten noch vor ihrer Ankunft in Sobotište, aber sie mussten sich mit der neuen Umwelt und den Rohstoffressourcen vertraut machen. Ein von den schwierigsten Problemen war das Verhältnis des Produktionsmaterials- Ton zu den aufgebrachten Beschichtungen und ihre gegenseitige Haftung. In Sobotište gab es Lagerstätte von außergewöhnlicher Tonqualität. Die Keramiker gruben den Ton an zwei Stellen im Gemeindegebiet: „pod Vápenkami“ und „na Kalvínskych horách“. Alle für die Produktion von Fayence notwendigen Materialien wurden von den Keramikern selbst hergestellt.
Im Gegenteil zu anderen Handwerkern schlossen sich die Neo-Baptisten nicht Gilden an. Erst nach der Rekatholisierung gründeten die Nachkommen der Neo-Baptisten aus Sobotište, die sich einem Handwerk widmeten, im Jahr 1770 ihre eigene Gilde, in der auch die Keramiker vertreten waren. In den Handwerkswerkstätten gab es eine strenge Disziplin, Handwerker richteten sich nach Sonderregeln. Der Schwerpunkt lag auf der Nutzung der Arbeitszeit, der Qualität der Produkte und der Ordnung in der Werkstatt. Dafür sorgten sich die Vorgesetzten der Werkstätten. Die ursprüngliche gemeinsame Werkstatt (Hafnerhaus) in Sobotište, die in den 30er Jahren des 20sten Jahrhunderts von Heřman Landsfeld identifiziert wurde, stand am Rande des Bruderhofes. Nach einer großen Flut im Jahr 1630 wurde sie zerstört und wieder aufgebaut, aber im Jahr 1663 wurde sie von den Türken niedergebrannt, als sie den Hof überfielen. Nach dem Verfall des Miteigentums im Jahr ???? wurden in Sobotište mehrere unabhängige Keramikwerkstätten eingerichtet. Nach dem Verfall der gemeinsamen Handwerksproduktion begonnen diejenigen Keramiker, die eine kollektive Produktion erlebten, unabhängig arbeiten oder als Handwerksgeselle wandern oder arbeiten sie irgendwo anders weiter.
Zu den bekanntesten Keramikern in Sobotište gehörte die Generation der Töpferfamilie Müller (das Gebäude der Keramikwerkstatt aus der zweiten Hälfte des 17ten Jahrhunderts wurde in den 70er Jahren des 20sten Jahrhundert assaniert).
In der Gegenwart werden rund 400 Symbole Habaner-Keramik aus dem 17ten Jahrhundert fachlich verarbeitet und beschrieben, dabei handelt sich meistens um Buchstaben oder Zeichen. Heřman Landsfeld identifizierte insgesamt 32 Initial-Symbole und 22 ikonografische Symbole aus Sobotište. Irena Pišútová führte auf der Keramik von Sobotište aus dem 18ten und 19ten Jahrhundert 12 Initial-Symbolen, denen auch die Nachnamen der Töpfer zugeordnet sind:
AE, A (Alhchus)
W (Wirth)
IS (Jacob Schultz)
GB, IB (Baumgartner)
HS (Henrich Schmiedt)
M (Müller)
S (Benjamin Schmiedt)
IP (Pulmann)
E (Egel)
C (Čederle/Csederle)
In verschiedenen Variationen gibt es auch das Symbol H, es ist jedoch nicht dokumentiert, ob das ursprüngliche H zur Familie Huber oder der Familie Hartmann gehörte. Es könnte sich auch um einen Mitglied der Töpfer-Familie Horn aus Veľké Leváre handeln, der sich in Sobotište niederließ. Weiter war es das Symbol S (Sabatisch), das sich auf den Herstellungsort des Produktes bezog (aber nicht ausschließlich, das Symbol S konnte sich auch auf andere Orte beziehen, z. B. Smolenice).