Die architektonische Entwicklung des Bruderhofes der Neo-Baptisten in Sobotište hat mehrere Phasen durchlaufen – von einer geschlossenen religiösen, wirtschaftlichen und ethnischen Einheit bis zu einzelnen rekatholisierten Bauernfamilien. Die ursprünglichen Wohnungen der Neo-Baptisten unterschieden sich erheblich von denen, die die slowakischen Bauern und Handwerker besaßen; sie hatten einen breiten länglichen Grundriss mit einer komplexen Aufteilung der Innenräume. Es waren sog. große Häuser, die Wohn- und Produktionsräume kombinierten, in denen früher Dutzende von Menschen wohnten und arbeiteten.
Die Wände der Häuser wurden aus großen Ziegeln oder Lehm gebaut. Die Wohnhäuser zeichneten sich durch ein hohes und ausgebreitetes Dach mit einem dicken Dachwerk aus, das mit einer spezifischen Strohdecke bedeckt war. Im Erdgeschoss gab es eine gemeinsame Werkstatt, Küche und Esszimmer. Auf dem Dachboden im ersten Stock gab es in zwei Niveaus zwei Werkstätten und kleine Räume zum Schlafen –Kammerle. Sie wurden auch zur Lagerung von Rohstoffen und Kunsthandwerken genutzt. Auf dem Dachboden des Hauptgebäudes befanden sich die Zimmer der Vorgesetzten des Bruderhofs. Im Erdgeschoss der Handwerkerhäuser befanden sich Werkstätten, Rohstoff- und Handwerklager. Zu jedem Familienhaus gehörten auch Wirtschaftsgebäude (Lagerhäuser und Ställe). Das Zentrum von jedem Hof war ein Gebäude mit einer Küche und einem gemeinsamen Esszimmer, das auch als Gebetsraum diente.
Nach dem Verfall des kollektiven Eigentums im 17ten Jahrhundert bauten die einzelnen neo-baptistischen Familien wirtschaftlich unabhängige Häuser, wobei wurden die Unterschiede von der traditionellen Volksarchitektur aufbehalten. Die Häuser hatten die Form breiterer Längsgebäuden mit einem hohen Dach, das mit Strohbündeln bedeckt war, und einem Dachboden, den sie im 18ten und anfangs 19ten Jahrhundert bauten. Die Dominante von diesen Häusern war ein großer Raum, der meistens als Werkstatt genutzt wurde. Daneben befand sich ein Vorhaus mit einer schwarzen Küche und einem offenen Kamin. In der schwarzen Küche gab es einen Herd mit einer Feuerstelle und davon wurden auch die Kacheloffen in den Nebenzimmern geheizt. Im Erdgeschoss befanden sich auch ein Esszimmer und ein Abstellraum.
Von der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bauten die Nachkommen der Neo-Baptisten schmale, rechteckige, meist drei bis vierzimmerige Häuser mit einem Vorhaus, einem oder zwei Wohnzimmern und einem Abstellraum. Sie wurden aus Lehmziegeln gebaut, die auf einem Steinmauerwerk gebaut wurden. In den Häusern waren Balkendecken und Lehm-oder Dielenboden. Der Dachboden wurde über eine Treppe vom Vorhaus betreten. Das anhaltende charakteristische Merkmal der Wohngebäude waren die hohen mit Strohbündeln bedeckten Dächer. Der Dachboden war ähnlich wie ältere Gebäude quer in Räume unterteilt.