Die Neo-Baptisten trugen eine Art der städtischen Kleidung, die sich von der Dorfbevölkerung unterschied. Ihre Kleidung war sehr einfach, die Kleidung erfüllte eine rein praktische Funktion. Die Kleidung wurde zum Gebrauch bestimmt, jedoch nicht als persönliches Eigentum. Abwechslungsreiche Kleidungsfarben waren nicht erlaubt, von den Farben dominierten schwarz, braun und grau.
Die älteste Darstellung der neo-baptistischen Familie war einen Holzstich von Ch. Erhard aus dem Jahr 1588. Er stellt einen Mann, eine Frau und ein Kind im Hintergrund mit ihrer Wohnung mit einem typischen hohen Strohdach dar. Der Mann trägt einen Westenmantel mit breiten, langen, fein gerafften Ärmeln, der von der Taille in Längsfalten gefaltet ist. Der Schnitt ist in der Taille schmal und erstreckt sich nach unten, die Länge liegt über den Knien. Kurze Hose über den Knien ist mit dem Mantel bedeckt. Die Strümpfe in dem unteren Teil der Beine sind an einer Schleife unter den Knien festgebunden. Er trägt leichte Lederschuhe an den Füßen. Die Frau hat eine kurze Jacke, die bis zur Taille geschnitten ist mit breiten gerafften Ärmeln. Auf einem langen Faltenrock, der in der Taille dicht gerafften ist, befindet sich eine einfache lange Schürze mit Haltegurt und sie trägt Lederschuhe. Das Kind hat ähnliche Kleidung wie der Mann. Alle drei haben einen schwarzen Filzhut mit einer breiten Krempe auf dem Kopf.
Nach der Assimilation mit der lokalen Bevölkerung verschwand das unterschiedliche Aussehen der Kleidung. Im 19ten Jahrhundert trugen Frauen perforierte Schuhe mit Schnürsenkeln, Strümpfe, Röcke mit genähten Oberteilen, im Winter Winterjacken und Schals. Die Jungen trugen Stoffhosen und Mäntel, bei Sommerwetter Strohhüte. Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich die männliche und weibliche Kleidung an die Kleidung der breiteren Bevölkerung angepasst.