Die Neo-Baptisten gründeten ihre Höfe mit der Erlaubnis der Vermieter, gewöhnlich in der Nähe der bestehenden Gemeinden. Diese Gemeinschaften, die von den Neo-Baptisten selbst verwaltet wurden, hatten eine besondere, privilegierte Stellung. Sie bezahlten den Vermietern nur die Gebühren, Waren oder Dienstleistungen, die sie vor ihrer Ankunft vereinbart hatten.
Sie nannten ihre Gemeinde Haushöfe (Haushaben) oder Bruderhöfe. Der Bischof (Vorsteher) war in dem Vordergrund der gesamten Kommunität (Gemeinde), die alle brüderlichen Gemeinschaften umfasste. Die Verwaltung der einzelnen Bruderhöfe lag in den Händen der Diener der Notdurf. Die Diener des Wortes waren für geistige Angelegenheiten verantwortlich. Das Konzept der Diener der Notdurf umfasste eine Reihe verschiedener Funktionen und Aufgaben. Die wichtigste davon war der Gesamtverwaltung des Hofes, die von dem Haushälter ausgeübt wurde. In größeren Höfen wie Sobotište hatte er einen Helfer und einen Stellvertreter, auch Weinzierl genannt.
Die Einkäufer bildeten eine weitere Gruppe der Diener der Notdurf. Sie kauften für die Gemeinde und verkauften fertige Produkte. Sie waren die einzigen, die handelten und mit dem Geld in Kontakt kamen. Sie übergaben das Geld jede Woche dem Haushälter des Bruderhofes in die gemeinsame Kasse.
Der wirtschaftliche Teil des Hofes war der Bauhof, in dem sich Ställe, Getreidespeicher und andere Gebäude des Hofes befanden. Die Landwirtschaft war nicht die dominierende Einkommensquelle für die neo-baptistischen Gemeinschaften, sondern nur ein notwendiger Teil des Lebensunterhalts. Die wichtigsten Handelsgegenstände waren die Handwerke. Die Chroniken erwähnen über 30 Arten von Handwerken, die die Brüder ausübten. Die Handwerker des gleichen Handwerks arbeiteten zusammen. Einer der Meister wurde immer als Obermeister oder Fürgestellten bezeichnet. Die landwirtschaftlichen Arbeiten wurden vom Verwalter (Meier) und dem Kellerverwalter (Kellner) geleitet. Die Pflichten der einzelnen Berufe wurden durch die Ordnungen des Vorstehers geregelt. Nach Bedarf der einzelnen Bruderhöfe gab es auch andere Verwaltungsfunktionen.
Nach dem Verfall des Miteigentums der Neo-Baptisten in den 80er und 90er Jahren des 17ten Jahrhunderts hörten die meisten Funktionen verbunden mit der Verwaltung des Bruderhofs auf zu existieren. Die letzte Ernennung von Diener der Notdurf in Sobotište, die in den Chroniken beschrieben ist, fand am 1. Mai 1694 statt. Zu den Dienern der Notdurf für die Probezeit wurden Johannes Beller, der Schmied Johannes Kellner und dem Messerschneider Georg Schultz (alle aus Sobotište) gewählt.
Nach der Rekatholisierung wurde die Habaner Kommunität von „Novodvoranská spoločnosť“ (eine Verwaltungsgesellschaft) mit jährlich gewählten Vertretern verwaltet.